GmbH-Haftung im Detail: Wer haftet wann?

Einer der großen Vorteile der Unternehmensform GmbH ist die Beschränkung der Haftung auf die Höhe des Stammkapitals von 25.000 Euro.

Um von dieser zu profitieren, müssen Gesellschafter:innen und Geschäftsführer:innen einer GmbH allerdings bestimmte Pflichten erfüllen. Kommen sie diesen nicht nach, riskieren sie eine persönliche Haftung – trotz GmbH.

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Die beschränkte Haftung der GmbH

Die GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung) ist nicht nur eine beliebte Rechtsform für Unternehmen in Deutschland, sondern auch zur Vermögensverwaltung.

Da die GmbH eine juristische Person ist, werden Handlungen auch der GmbH selbst zugeordnet. Daraus ergibt sich eine der Hauptvorteile einer GmbH: Die beschränkte Haftung, die den Gesellschafter:innen persönliche Haftungsgrenzen bietet.

Das bedeutet, dass deine persönlichen Vermögenswerte in der Regel nicht für Verbindlichkeiten der GmbH haften.
Die Haftung beschränkt sich stattdessen auf das Vermögen der GmbH selbst, konkret auf die Höhe des Stammkapitals.

Diese Haftungsbeschränkung der GmbH gilt allerdings erst ab der Eintragung ins Handelsregister. Eine GmbH in Gründung profitiert also noch nicht von diesem Vorteil. In der Gründungsphase haftest du daher persönlich für etwaige Verbindlichkeiten.

Haftung des Geschäftsführers bei Pflichtverletzung

Gründsätzlich sind Geschäftsführer:innen einer GmbH von der privaten Haftung ausgeschlossen. Verletzt ein:e Geschäftsführer:in aber seine oder ihre Pflichten, so kommt eine Haftung mit dem Privatvermögen in Betracht. Eine private Haftung könnte unter anderem bei folgenden Pflichtverletzungen eintreten:

Unterlassene Insolvenzantrags-pflicht

Der:die Geschäftsführer:in versäumt es, rechtzeitig einen Insolvenzantrag zu stellen, obwohl die GmbH zahlungsunfähig oder überschuldet ist.

Erweckung eines Rechtsscheins

Der:die Geschäftsführer:in erweckt bei Vertragsschluss den Anschein als Einzelkaufmann zu handeln, anstatt im Namen der GmbH.

Verletzung der Informationspflicht

Der:die Geschäftsführer:in unterlässt es, die Gesellschafter:innen über wichtige Informationen, wie beispielsweise Verluste oder Geschäftsentwicklungen, zu informieren.

Verletzung der Treuepflicht

Der:die Geschäftsführer:in handelt in eigenem Interesse und zum Nachteil der Gesellschaft, anstatt deren Interessen bestmöglich zu wahren.

Veruntreuung von Gesellschaftsvermögen

Der:die Geschäftsführer:in verwendet Gelder oder Vermögenswerte der GmbH für persönliche Zwecke oder zum eigenen Vorteil.

Missachtung von Verboten und Beschränkungen

Der:die Geschäftsführer:in handelt entgegen rechtlicher Verbote und trägt zur Verletzung von Rechten Dritter bei.

Vermögensverwaltende GmbH – private Haftung nur im Ausnahmefall?

Eine GmbH mit dem Ziel der Vermögensverwaltung, also steueroptimierter Investments in Wertpapiere oder Immobilien, wird häufig als Ein-Personen-GmbH gegründet.

Da Gesellschafter:in und Geschäftsführer:in hier dieselbe Person sind und es keine Angestellten gibt, können Haftungsansprüche also nur von außen, beispielsweise durch die Verletzung von Gesetzen und Vorschriften, entstehen.

Eine rein vermögensverwaltende GmbH (vvGmbH) hat zudem kein operatives Geschäft, wodurch auch die Haftung gegenüber Dritten, wie beispielsweise Lieferanten oder Kundinnen und Kunden, vermieden wird.

Insgesamt ist dein Risiko einer Haftung mit dem Privatvermögen bei einer vvGmbH also zusätzlich zu der bereits in der GmbH bestehenden Haftungsbeschränkung minimiert.

Mögliche Pflichtverletzungen, die auch bei einer vvGmbH die Haftung mit dem Privatvermögen auslösen können, sind:

Geschäfte, die nach der Insolvenzanmeldung abgeschlossen werden.

Die Vermischung von Privatvermögen und Unternehmensvermögen und eine undurchsichtige Buchführung, die keine klare Vermögenszuordnung erkennen lässt.

Entzug von Vermögenswerten aus der Gesellschaft, sodass eine Insolvenz aktiv durch den:die Gesellschafter:in herbeigeführt wird und Gläubiger:innen nicht bedient werden können (die sogenannte Existenzvernichtung)

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Daniel

Gründer und Börsen-Trainer

Fragen & Antworten zur GmbH-Haftung

Wer haftet bei GmbH-Schulden?

Gemäß den gesetzlichen Haftungsgrundsätzen einer GmbH ist das Gesellschaftsvermögen allein für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft gegenüber Gläubigern haftbar. In seltenen Ausnahmefällen kann jedoch eine persönliche Haftung der Geschäftsführer:in gegenüber Dritten in Betracht kommen.

Wie hoch ist die Haftung bei einer GmbH?

Bei einer GmbH ist die Haftung in der Regel auf das Stammkapital beschränkt. Die Höhe der Haftung hängt somit vom eingezahlten Stammkapital der GmbH ab.

Wie ist die Haftung bei der GmbH geregelt?

Gemäß dem GmbH-Gesetz (GmbHG) haftet die GmbH mit ihrem Vermögen für Verbindlichkeiten, während die persönlichen Vermögenswerte der Gesellschafter:innen in der Regel geschützt sind. Die Haftung ist somit auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt.

Wofür haftet der:die Geschäftsführer:in einer GmbH?

Der:die Geschäftsführer:in einer GmbH haftet grundsätzlich nicht mit privatem Vermögen. Eine Ausnahme bilden hier Pflichtverletzungen, die der Gesellschaft schaden. Gründe für die private Haftung sind in § 43 des GmbH-Gesetzes aufgeführt.

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Könnt ihr mich steuerrechtlich individuell beraten?

Eine individuelle steuerrechtliche Beratung ist RIDE untersagt, da wir keine Steuerberater:innen sind. Wir dürfen jedoch alle relevanten Informationen rund um die vermögensverwaltende GmbH und deren Verwaltung mit dir teilen. Außerdem arbeiten wir sehr eng mit qualifizierten Steuerberater:innen zusammen, die eine individuelle steuerliche Beratung leisten können.

Was ist eine vermögensverwaltende GmbH?

Eine vermögensverwaltende GmbH ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, deren Haupttätigkeit in der Verwaltung und Bewirtschaftung von Vermögenswerten besteht. Anstatt eigene Produkte oder Dienstleistungen anzubieten, konzentriert sich diese Art von GmbH darauf, das Vermögen der Gesellschaft zu verwalten und zu optimieren, beispielsweise durch Investments in Aktien, Termingeschäfte, Immobilien oder Venture Capital.

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